Die Zucht

 

Ein sehr umfangreiches Thema, welches man nicht hier in ein paar Worten ausdiskutieren kann.

Sehr zum Leidwesen unserer Yorkie's, gibt es viele Züchter, die sich als "die Züchter" schlechthin sehen. In der Riesenauswahl an Internetseiten liest man sich von einer zur nächsten in die Weisheiten dieser Menschen hinein und fragt sich wirklich, woher nehmen sie sich das Recht, zu behaupten, jeder Wurf sei sorgfältig geplant und durchdacht und und und...??? In den meisten Fällen wird der Rüde genommen, der gerade am nächsten steht, oder am wenigsten kostet! Von dieser soooo durchdachten Planung nicht die Spur!!! Es ist diesen Leuten auch egal, ob er nun auf die zu belegende Hündin paßt oder nicht.

"Wir züchten nur mit gesunden, wesensfesten Tieren" lese ich nun Tag für Tag und das schlimme ist, viele dieser Menschen kennt man und weiß, daß sie noch nicht einmal einen der Hunde in ihren Ahnentafeln kennen, eventuell einmal ein Foto von ihm irgendwo gesehen haben, jedoch in vielen Fällen noch nicht einmal das!!! Niemand kann sich so sicher sein, daß bei dem, was man da verpaart, auch wirklich den gewünschten Erfolg erzielt.

Wesensfest.... ein Wort, mit dem nur so um sich geworfen wird. Da steht einer dieser Schreiberlinge mit seinem Hund am Richtertisch, der Richter diktiert der Person, die die Richterberichte ausfüllt direkt in die Schreibmaschine. Bei jedem Tack-Tack von der Maschine, möchte der "wesensfeste" Hund am liebsten alle 4 Füße in die Hand nehmen und flüchten! Aber er züchtet ja nur mit wesensfesten Tieren!

Nun kann man nicht sagen, alle sind so, ich kenne wirklich auch viele junge Züchter, die sich sehr für alles interessieren, die sich ein unheimliches Fachwissen über die Zucht binnen kürzester Zeit aneignen. Die sich in die von ihnen bevorzugten Blutlinien wirklich hineinarbeiten und damit auch gute Erfolge verzeichnen können. Die würden aber einen solchen Schmarrn, wie die oben erwähnten Sprüche erst gar nicht von sich geben. Tatsache ist ja, selbst wenn man die gleiche Verpaarung mehrfach wiederholt, daß die Welpen jedes mal anders sein können. Nach vielen Gesprächen mit Tierärzten und Wissenschaftlern, die ich in den ganzen Jahren nun schon geführt habe, würde ich mir nie anmaßen, solche fadenscheinigen Anpreisungen zu veröffentlichen.

Sicher gibt sich ein verantwortungsbewußter Züchter Mühe, Erbkrankheiten nach Möglichkeit auszuschließen. Dies nimmt jedoch sehr viele Jahre Erfahrung in der Zucht in Anspruch und was am wichtigsten ist, die Ehrlichkeit dem eigenen Zuchtmaterial gegenüber.

Auch werden in zu enger Linienzucht sehr viele Fehler aus Unwissenheit gemacht!

Man kann sehr gute Erfolge mit Rückzüchtungen erzielen, dieser Schuß kann aber auch genauso gut nach hinten losgehen. Durch Unkenntnis über irgendwelche Fehler, die in den Hunden drinstecken, kann es passieren, daß diese in den neuen Generationen vermehrt auftreten. Deshalb, wenn ein Züchter nicht wirklich die gesamte Linie persönlich kennt und so etwas ausschließen kann, sollte er es vermeiden, auf etwas zurückzuzüchten, was er nicht kennt!

Wieder beim Kauf angelangt..., wenn ein Züchter sich einen Zuchthund zulegen möchte, der aus fremden Linien herausstammt, sollte das beidseitige Einverständnis vorhanden sein, daß mit dem Tier auch gezüchtet werden darf. Auch sollte Klarheit darüber herrschen, ob der Verkäufer wert darauf legt, daß ein Tier, welches sich dann aus irgendwelchen Gründen nicht zur Zucht eignet, wieder zu ihm zurückgegeben wird. Der Käufer hat sich selbstverständlich an diese Vereinbarung zu halten. Ein Hund ist kein Wanderpokal, der von Hand zu Hand gereicht wird! Diese Vereinbarung gilt auch für Liebhaber, die das Tier aus irgendwelchen Gründen nicht mehr behalten wollen oder können! Diese Fakten sind in den Kaufverträgen zu vermerken. Leider kommt es immer wieder vor, daß so ein armes Tier von Hand zu Hand wandert.

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